Mittwoch, 4. Juni 2014

Norden

Am Meer möchte ich sein. In einem Haus hinter den Dünen. Und bläst der Wind, hört man mit ihm die See. Und der Sand in den Haaren ist salzig und macht dich ganz blond und lachen und ist überall, in der Luft, in den Taschen, im Traum. Nach Westen sehen, wo die Sonne ganz halb wird über dem Wasser, sich spiegelt, Schlaf gut sagt und einfach, für sich, ganz allein untergeht, versinken ein bisschen mit ihr und abends Geschichten erlauschen, die zwischen den Wellen spielen, die du mir leise erzählst, ganz leise, damit ich das Rauschen in der Muschel noch hören kann, wenn du mich zudeckst und es Nacht wird und die Sterne kommen, weil kein Licht ist, nicht finster, nur Nacht: Am Meer, hinter den Dünen, steht ein Haus. Ein Pfad fädelt sich durch den Ginster, der am Morgen golden leuchten wird wie der Tag mit der Sonne, die lacht, über sich. Und uns, sagst du. Doch jetzt ist es Nacht, fast schon Morgen, bis der Wecker klingelt in einer Stadt, die ozeanfrei ist, gekämmt und gefangen, in Ordnung, alles, bestimmt, lächle ich. Tapfer. Straßenbahnquietschen. Kaum Möwengekreisch.

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