Donnerstag, 27. Februar 2014

Fakultativ falsch

Der Tag trägt wie ich ein "Eigentlich", das falsch ist und schmeichelt wie ein Kind mit müden Füßen, auf dem Arm. Er ist ein Trugschluss, und ich weiß es, denn er mischt seine Farbe, die sich vertraut gibt und erkannt wird als das, was sie ist, erst wenn sie verblasst und zur Auslage wird, zum fließenden Früher, wie einst postkartenschönes Orange oder Blau: dann und später. Bei Lichte betrachtet spielt der Tag nun Theater. Wie ich. Und sein Stoff ist ganz leicht, ganz schwebend, fast durchsichtig gewebt, beinah wie das Nichts aus nachtschwarzer Wolle, das gesponnen zu Tränen zum Stück wird, das uns jedes Mal rührt, weil wir feige sind und die Feigheit der Braven erkennen, die wir verachten als das "Eigentlich" unseres Tuns. Ach, lass nur. Die trocknen ruhig im Stillen, ganz von alleine im Dunkel des halbleeren Rangs. Und wär ich nicht feige, dann riefe ich Bravo, wenn sonst niemand klatscht, in die Stille als großes Hallo. Heute noch. Oder Morgen. Eigentlich. Oder doch. Vielleicht. Oder so.

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